Ausstellung „Still-Leben“ Unter dem Titel „STILL-LEBEN“ werden Werke der Augsburger Künstler Luis Weidlich (*1916 – 2010, kuratiert von seiner Tochter Gabriele Gretzinger) und Mara Weyel (*1981) gezeigt. Die Ausstellung ist in die beiden Teile „Still“ (Stillleben) und „Leben“ (Portraits) gegliedert und zeigt das spannende Verhälnis der Werke zweier sehr unterschiedlicher Künstler. Die in Öl gemalten Stilleben Weidlichs, entstanden nach dem Krieg und vor seinem Tod, zeichnen sich durch ihre erdig-dunkle Farbigkeit aus, sind eher kleinformatig und bringen meisterhaft die Lichtstimmung zum Ausdruck. Die dargestellten Gegenstände wie Flaschen, Gefäße und Nahrungsmittel entsprechen dem klassischen Stillleben-Kanon. Auch in Weyels Stillleben tauchen ähnliche Gegenstände auf, allerdings handelt es sich hier weitestgehend um Strand-Fundstücke – eine erschreckend schöne Mischung von Korallen bis hin zu Zivilisationsmüll in Form von diversen Plastikflaschen. Die Künstlerin arbeitet großformatig mit Acrylfarben und setzt ihre Objekte auch fotografisch in Szene. Im zweiten Teil der Ausstellung („Leben“) treffen die Aquarell-Damen von Luis Weidlich auf die Selbstliebenden von Mara Weyel. Weidlichs Darstellungen lassen in ihrer Zuschaustellung und Koketterie an ein Paris Ende des 19 Jahrhunderts denken: bewusst frivol und auch in der künstlerischen Umsetzung mit Aquarellfarben sehr schwungvoll und frei. Mara Weyel Portraitserie ist während des weltweiten Corona-Lockdowns entstanden. Die dargestellten Figuren sind in ihr Format eingezwängt, eingesperrt, in sich selbst verknotet und verletzlich. MARA WEYEL studierte Kommunikationsdesign in Augsburg und gehört der Künstlergruppe Freie Radikale an. Inspiration für ihre Arbeiten findet sie in ihrem alltäglichen Umfeld und auf Reisen. Das Thema Wasser und Mensch findet sich metaphorisch oft in ihren Serien, die sie malerisch oder fotografisch umsetzt. Mara Weyel entlockt ihren Fundstücken ihre besondere Poesie und findet zu ihrer eigenen Vertrautheit mit den Dingen. LUIS WEIDLICH wurde der“ Meister des Pastells“ genannt. Das Malen bestimmte ein Leben lang den Alltag des Augsburgers, der in den Jahren 1933 bis 1936 an der hiesigen Werkkunstschule bei den Professoren Rupflin und Döllgast studierte. 1937 wurde er an der Münchner Akademie aufgenommen. Es folgten Wehrdienst und Kriegsjahre. Doch nach 1945, so erzählte Weidlich, „herrschte in der Augsburger Kunstszene Aufbruchsstimmung.“ In den sechs Jahrzehnten seines Schaffens entstanden unzählige Ölgemälde und Aquarelle, darunter seine koketten Weibsbilder, mit leichter Hand auf Papier gezaubert.

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